15. Dezember 2022

Parteiübergreifender Vorstoss will Elektroheizungen in Graubünden bis 2030 umrüsten

Medienmitteilung vom 7.12.2022

Der Grosse Rat hat sich heute vertieft mit der Energie- und Stromversorgung auseinandergesetzt.  Die Versorgungssicherheit hat aufgrund der internationalen Energieverknappung eine kritische Situation erlangt. Ein parteiübergreifender Vorstoss sieht darum im Ersatz von Elektroheizungen den grössten Hebel, um die Effizienz des Stromeinsatzes im Kanton Graubünden zu erhöhen und die Versorgungssicherheit damit zu stärken. Die zusätzlichen Sanierungen sollen über Fördermassnahmen erreicht werden. 

Die Energieversorgung ist Gegenstand verschiedenster politischer Diskussionen. Seien es der Ausbau erneuerbarer Energie oder die Dekarbonisierung zum Schutze des Klimas. Heute steht nun die Diskussion um die Versorgungssicherheit mit Strom und Gas im Zentrum. Der Grosse Rat Graubünden führte dazu eine Sonderdebatte Energiekrise durch. Regierungsrat Mario Cavigelli informierte dabei die Ratsmitglieder, welche Massnahmen bereits getroffen wurden. Sowohl angebots- als und nachfrageseitig seien Massnahmen von Bund und Kantonen getroffen worden, um kurzfristig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Parlamentsmitglieder wurden informiert, dass sich die Situation für den kommenden Winter laut Bund zwar etwas entspannt hätte. Die Aussichten auf die kommenden Winter bleiben aber ungewiss. Die anschliessende Diskussion im Grossen Rat zeigte auf, dass der politische Wille vorhanden ist, um weiterführende Änderungen zu beschliessen. Ein parteiübergreifender Vorstoss wurde bereits dazu eingereicht.

«Die kritische Situation der Energieversorgung für den Winter 2022/23 zeigt, dass wir jede Kilowattstunde, die wir einsparen können, einsparen müssen» sagt Anita Mazzetta, Grossrätin der Grünen und Erstunterzeichnerin des Vorstosses. Sie führt weiter aus: «Es ist zwar genügend Potenzial vorhanden, um die Schweiz langfristig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Die Energie muss aber in allen Bereichen effizient verwendet und jede Technologie entlang ihrer Stärken eingesetzt werden. Das grösste Potenzial sehen wir hier im Ersatz der Elektroheizungen».  Da im Kanton Graubünden überdurchschnittlich viele Elektroheizungen stehen, müsse hier angesetzt werden. Die Elektroheizungen sollen ersetzt werden mit alternativen Systemen wie Wärmepumpen, Holz- und Solarthermieheizungen und Fernwärmeanschlüssen. Die unterzeichnenden Grossräte und Grossrätinnen von Grüne bis FDP setzen dabei auf Anreize statt Verbote. Mit Blick auf künftige verstärkte Anstrengungen des Bundes, wollen sie die Finanzierung über das soeben vom nationalen Parlament beschlossene Klimagesetz sicherstellen. Über das Klimagesetz wird die Schweizer Stimmbevölkerung voraussichtlich im nächsten Jahr abstimmen. Die aeesuisse Graubünden wird sich für dieses Gesetz stark machen.

Die aeesuisse Graubünden unterstützt diesen Vorstoss und hat am Tag der Einreichung einen Parlamentarieranlass zum Thema Elektrowärme durchgeführt.